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Es ist soweit, meine treuste Begleiterin und ich machen uns heute zum letzten mal auf den Weg zur Via Alpina. Es geht mit dem Zug abseits der grossen Oberland-Reisewelle in Richtung Freiburgerland, eine wunderbare Zugsreise die viele unbekannte Orte bereit hält. Bevor wir Rossinière erreichen gönnt uns der Fahrplan in Bulle eine Kaffee Pause. Nun heisst es aber wieder Höhenmeter vernichten, konstant steigen wir über einen wurzligen Pfad mit wiederholendem Blick auf das hübsche Dörfchen. Als wir den Wald verlassen wandern unsere Blicke über das wunderschöne Panorama der Waadländer Alpen. Mit dem Erreichen des Col de Sonlomont zeigt sich zudem der Lac de l’Hongrin, Grund genug dem Rucksack die Verpflegung zu stehlen.
Frisch gestärkt geht es auf und nieder immer wieder bis wir vor dem letzten Aufstieg stehen. Langsam geht es an die Substanz, nehmen wir doch an, dass es noch länger obsi geht. Umso grösser ist unser Erstaunen als wir plötzlich bei einer Alphütte stehen, ja wohl…wir haben unser heutiges Ziel erreicht und Huguette nimmt uns sofort in Empfang. Kurze Zeit später treffen auch Renate und Urs ein, das passt ja perfekt!

Der Abend hält uns ein feines Fondue aus eigenem L’Etivaz im Käsereiraum der Alphütte bereit, mit dem krönenden Dessert für alle: traditionell Merinque mit Double-Créme…man gönnt sich ja sonst nichts.
Schon früh geht es ab in das mit 14 Personen voll besetzte Schlafgemach über dem Stall. Die nicht mehr ganz taufrischen Kajüten Betten und konstante Schlafgeräusche lassen nicht alle erholsam schlafen.
Zum Zmorge gibt es die hauseigenen Käsespezialitäten, Double-Créme als Butter (nun wissen wir auch dass die Holzlöffel nicht Deko sind) und die hautnahe Begleitung der Käseproduktion im Kupferkessi über dem Holzfeuer.

Wir sind uns nicht sicher ob der Rauch oder der Stall mehr in der Nase liegt, jedenfalls starten wir mit aromatisiertem Körperduft auf die letzte Etappe Richtung Montreux. Schon bald erreichen wir den Col de Chaude wo wir den Lac Leman zum ersten mal erblicken. Nun geht es mehrheitlich sanft bergauf mit Blick zum See aber auch zur Alp und zur gestrigen Route dem höchsten Punkt des Weekends entgegen.
Auf dem Rochers de Naye erwartet mich eine freudige Überraschung: Lenja und Pam sind mit dem Zügli gekommen und begleiten uns nun runter nach Montreux…cool! Bevor wir den langen Abstieg in Angriff nehmen geht es noch zum Aussichtspunkt, grandios diese Rundum Sicht!
Nachdem wir gestern ganze 6 Personen gesehen haben sind wir heute nicht alleine, wir finden jedoch unseren Platz und steigen Schritt um Schritt mit immer wieder schönem Ausblick ab. Die rund 1’700 hm ziehen sich doch in die Länge und die Gelenke machen sich langsam bemerkbar, gut hält uns die Gorge du Chauderon noch mal eine idyllische Szenerie bereit.
Und schon haben wir Montreux erreicht, wobei unser Ziel die Seepromenade ist.
Mit der Statue von Freddy Mercury habe ich mit meinen Weggefährten mein endgültiges Ziel erreicht, dass dessen Geburtstag heute gefeiert wird und all die Leute nicht wegen mir da sind kann ich verkraften.
Renate, Urs, Lenja, Pam und Monika, schön wart ihr zum Abschluss mit mir unterwegs!

Nach rund 400 km und einigen tausend Höhenmetern springe ich überglücklich in den Lac Leman.

23. Etappe Rossinière-Chalet du Col de Chaude
24. Etappe Chalet du Col de Chaude-Montreux