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Einmal mehr schmeisse ich meine Planung über den Haufen. Da für Ende Woche unbeständiges Wetter angesagt ist entscheide ich mich spontan die schon mal verschobene Etappe um einige Tage vor zu ziehen und auf die Übernachtung auf der Alp Vorsiez zu verzichten. So reise ich am Dienstagmorgen alleine Richtung Sargans um von dort mit dem Bus über Mels, hier reicht die Zeit für Kaffee/Nussgipfel, noch einmal ins wunderschöne Weisstannental zu fahren.
Die Strecke zum ursprünglich geplanten Übernachtungsort habe ich rasch zurückgelegt, mit Kaffee und gekauftem Alpkäse kann ich leider den vorgesehenen Umsatz bei Weitem nicht erreichen…jä nu, den Schwatz mit einem Einheimischen über die Königsfavoriten in Mollis geniesse ich dennoch ohne schlechtes Gewissen.
Nun steigt der Weg bei wunderbarer Kulisse stetig an, zwischenzeitlich geht es wirklich steil obsi so dass die Herzfrequenz im roten Bereich landet. Auf der Alp Foo mache ich Mittagsrast und gönne mir aus dem Outdoor-Schrank ein zuckerhaltiges Getränk. Nach rund eine Stunde und ca. 1’400 Hm ist der Foopass und somit die Kantonsgrenze von St.Gallen ins Glarnerland erreicht. Wiederum ein gewaltiger 360° Ausblick, grandios!
Nun folgt der lange Abstieg nach Elm, immer wieder halte ich kurz inne und studiert die Bergwelt. Das Sardona-Welterbe mit seinen Jahrmillionen alten Gesteins Überschiebungen und den spitzen Gipfeln der Glarner Alpen faszinieren mich, nur der Blick aufs Martinsloch und die mögliche Begegnung mit Wildtieren bleiben mir verwehrt. Auch Wandersleute sind heute dünn gesäht, halb so wild…ich geniesse heute meinen Solo-Tag.
In Elm angekommen nimmt mich spontan ein Zürcher mit dem Auto mit nach Glarus. Somit verwerfe ich die Option trotz der mitgetragenen Biwak-Ausrüstung einen weiteren Tag anzuhängen und entscheide mich stattdessen auf einen Schnupperbesuch auf dem ESAF-Gelände.
Müde und glücklich komme ich spät zu Hause an.

22. Etappe Weisstannen-Elm